Donnerstag, 30. Juli 2015

Sammelsurium -68- (ein "Stöckchen" - 1. Teil)

Lang, lang ist es her, dass ich in meiner Bloggerhistorie "Stöckchen" aufgenommen oder geworfen habe. Meist waren und sind mir die Fragen darin zu belanglos, zu nichtssagend, zu oberflächlich. Andererseits beantworte ich sehr gern Fragen zur eigenen Person, vor allem solche, die ich mir nicht selbst schon (immer wieder) stelle. Das ist eine interessante und bereichernde Art der Selbstreflexion, wie ich finde. -

Nun habe ich seit einiger Zeit bewusster nach solchen, von anderen Menschen erdachten und gestellten, Fragen Ausschau gehalten und bin fündig geworden. Ich werde mir deshalb nachfolgend im Laufe der Zeit solche Fragen immer wieder einmal selbst vorlegen und beantworten. Vielleicht ist ja, auch und gerade, weil es etwas kompliziertere Fragen sind, dennoch jemand bereit, diese im Sinne eines "Stöckchens" aufzunehmen und seinerseits zu beantworten und eventuell sogar an andere Interessierte weiter zu geben.

Hier und heute beantworte ich die ersten 11 Fragen eines Komplexes, zu dem noch weitere 11 gehören. Die nehme ich mir aber ein anders mal vor. Für heute wende ich mich erst einmal den folgenden zu:

1.       Wie alt wärst Du / bist Du, wenn Du Dein tatsächliches Alter nicht kennen würdest?

Ich wäre/bin einige Jahre jünger, so um die 40 herum.

2.       Was ist für Sie schlimmer: Der Misserfolg oder es nie versucht zu haben?

Die Frage steht für mich nicht als alternative Frage. Misserfolg kann für mich sehr schlimm sein. Aber etwa im Nachhinein zu bemerken, etwas unterlassen zu haben, was an sich gut, wichtig und vor allem machbar gewesen wäre, das ist nicht weniger schmerzlich für mich. Wann was von beidem wie schlimm ist, hängt davon ab, um was es jeweils konkret ging.

3.       Warum tun wir so viele Dinge, die wir nicht mögen und mögen so viele Dinge, die wir nicht tun? Welche sind es?

Weil es keine universelle, allumfassende, generelle Freiheit gibt, und auch nicht geben kann. Als Menschen sind wir nur als biosoziale Lebewesen lebens- und vor allem überlebensfähig. Das schließt mehr oder weniger große Kompromisse mit Blick auf universelle, vor allem universelle individuelle, Freiheit notwendig ein.

Diese Kompromisse sind allerdings häufig nicht im Sinne wirklicher Kompromisse ausgelotet. Dem stehen vor allem das Streben nach Macht und Geld (was letztlich sehr oft dasselbe ist) und ein Egoismus, der den Schaden bzw. die nicht gleichberechtigte Teilhabe andere Menschen  mehr oder weniger bewusst "einkalkuliert", entgegen.

4.       Wenn alles gesagt und getan ist: Hast Du dann mehr gesagt als getan?

Auch das ist von Fall zu Fall, von Situation zu Situation, unterschiedlich. Ich bemühe mich, zu handeln, wäge aber sicher mitunter zuvor zu sehr meine Fähigkeiten ab, schätze diese dabei nicht immer richtig ein, zweifle etwas zu sehr an ihnen, an mir selbst. Allerdings glaube ich auch zu wissen, wie fatal vor allem Selbstüberschätzung sein kann.

 Im Übrigen sind Reden und Handeln gar nicht so selten keine Gegensätze. Jemand, der mit Klugheit, Phantasie und Strukturiertheit, etwa zu einem komplexeren Problem zunächst eine Lösungsmöglichkeit entwirft, diese verbreitet, diskutiert, ggf. korrigiert und sich dann für deren Umsetzung engagiert einsetzt, der ist sehr wohl jemand, der nicht nur redet, sondern aktiv handelt. -  Nicht jeder kann alles leisten, der eine hat diese Stärken, der andere jene.

5.       Wenn Glück die gültige Währung wäre, welche Art der Arbeit würde Dich reich machen?

Eine Arbeit, die mich ICH sein und bleiben lässt, die ausdrücklich ein lebensWÜRDIGES Leben für möglichst viele Menschen im Blick bzw. zum Gegenstand hat, die auf gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen orientiert ist, die anderen Menschen in diesem Sinne hilft. Eine Arbeit aber auch, die mich nicht erdrückt, die mir Freiräume lässt und Zeit und Gelegenheit fortwährend genügend Kraft und Motivation zu schöpfen und zu behalten.

6.         Tust Du das woran Du glaubst oder arrangierst Du Dich mit dem was Du tust?

Ich tue viel von dem, an das ich glaube, worauf ich vertraue und hoffe. Ich versuche, es zu leben. Manchmal wahrscheinlich zu sehr. Ich empfinde, dass die Realität bisweilen sehr weit weg ist von diesen Dingen. Arrangieren kann ich mich nur insoweit mit dem was ich tue, wie mein Gewissen es zulässt. Und mein Gewissen ist streng.

7.       Zu welchem Grad hast Du Dein Leben / Deinen Lebensweg bis heute selbst bestimmt, selbst gestaltet?

Das ist eine besonders schwierige Frage für mich. Wohl auch, weil ich zu mittlerweile, die jeweilige Zeitdauer betreffend, immer gleicher werdenden Teilen unter den Bedingungen zweier sehr unterschiedlicher Gesellschaftssysteme gelebt habe. Je älter ich geworden bin, desto mehr sind meine Handlungs- und Gestaltungsmotivationen durch die eigene empirische Erfahrung geprägt und bestimmt worden. Aber ich war auch früher nicht bloß "fremdbestimmt". Und heute ist andererseits die Selbstbestimmtheit, die Entscheidungsfreiheit, wie jede Freiheit, schließlich auch immer nur eine relative. -

Am schwierigsten war und ist für mich die Zeit des Systemwechsels (die so genannte "Wende"). Ein Systemwechsel war fällig, aber so und in die Richtung in die er dann geschah, wollte ich ihn nicht. Und im Grunde kann ich mich bis heute auch nicht damit "arrangieren".

8.       Bist Du mehr bestrebt die Dinge richtig zu tun oder die richtigen Dinge zu tun?

Beides, ich glaube, zu ziemlich gleichen Teilen. Die richtigen Dinge, richtig tun (ohne freilich immer zu wissen, was "richtig" - auch so ein Begriff der nie als absolut gesetzt werden kann und darf - ist).

9.       Wenn Du einem Neugeborenen einen einzigen Rat geben könntest, der aus Ihrer Lebenserfahrung resultiert, welcher wäre das?

Informiere Dich stets so umfassend als nur möglich, aus unterschiedlichsten Quellen, auch solchen, die nicht "offiziell" sind, besprich es mit Menschen, denen Du wirklich vertraust, die Du Deine wirklichen Freunde nennst, und höre dann auf das, was Dein Herz Dir sagt!

10.   Was machst Du anders als die meisten anderen Menschen?

Ich glaube, ich denke anders und daraus folgend lebe ich auch anders.

Ich bin sehr kritisch und selbstkritisch aber auch sehr unflexibel und zweifelnd. Ich bin sehr analytisch und emotional zugleich, aber wenig mutig und risikofreudig. Ich bin gutmütig und offen aber doch sehr unsicher in dem, was Vertrauen betrifft.

Meine Werte sind teilweise andere als jene anderer Menschen und ich lebe sie offenkundig anders. Ich bemühe mich, sie auf meine Art sehr konsequent zu leben (was mir zweifellos nicht immer gelingt) und zu vertreten. Wie ich das tue, ist offenbar anders als bei vielen anderen Menschen,  jedenfalls habe ich das Gefühl, selten wirklich in aller notwendigen Tiefe verstanden zu werden und wenn, dass man mir dann doch (lieber) nicht nacheifern möchte. Mindestens nicht in allem bzw. nicht konsequent. - Allerdings geht es mir in Bezug auf viele andere Menschen nicht anders.

11.   Woran liegt es, dass Dinge, die Dich glücklich machen nicht auch alle anderen glücklich machen?

Wenn die Frage anders lauten würde, nämlich so:

"Woran liegt es, dass Dinge, die alle anderen glücklich machen, nicht auch Dich glücklich machen?", könnte ich sie besser, könnte ich sie überhaupt beantworten. Meine Antwort lautete dann:
  
Das liegt wohl an meinem Verständnis von Glück. Eine Blogfreundin schrieb mir dazu einmal, mein Verständnis von Glück sei "unglaublich sozial und gesellschaftsorientiert". Und viele Menschen haben mir mittlerweile bedeutet, dass diese Ausprägung meines Glücksverständnisses, eine (viel) zu starke, zu einseitige, mich selbst, mein persönliches Glück, zu wenig im Fokus habende, sei.

Mein persönliches Glücksempfinden  ist allerdings kein losgelöstes, kein eigenständiges - ich KANN es nur im Kontext jener sozialen und gesellschaftsorientierten Ausprägung empfinden und genießen oder eben auch nicht.

Zu ergänzen hätte ich noch, dass persönliches Glücksempfinden natürlich auch sehr stark von den eigenen Neigungen und Interessen "unterhalb" der großen Werte abhängig ist. Die derartigen Neigungen und Interessen sind ganz naturgegeben aber bei jedem Menschen anders  und unterschiedlich stark ausgeprägt.

Ich mag halt besonders, die stillen, die ruhigen, die geistigen, die musischen, die sanften Dinge (einschließlich Menschen!), Emotionen in ihrer Tiefe ... - sie machen mein persönliches Glück aus.

4 Kommentare:

  1. Spannend!
    Die Fragen hab ich gleich gespeichert - noch weiß ich nicht, ob ich es schaffe, sie alle in einem Rutsch zu beantworten. Es sind so große Fragen. Wichtige Fragen. Fragen, über die nachgedacht sein will. Momentan spiele ich mit dem Gedanken eine Sonntags-Serie daraus zu machen. "Ein Blick in den Spiegel" könnte ich sie nennen.
    Wie auch immer - vielen Dank für die Fragen.

    Nun aber zu dir und deinen Antworten.
    1. Ich glaube, dazu kann ich nicht viel sagen. Man ist so alt, wie man sich fühlt. Und ich glaube, das ist ein Empfinden das auf täglicher Basis variiert.

    2. Eine sehr diplomatische Antwort. Womit du unbedingt Recht behältst - was konkret schlimmer ist, hängt immer vom Einzelfall ab. Aber wenn du jetzt zwei Fälle hättest, die mit Vorzeichen so ausgestattet sind, dass ihr Versäumnis und ihr Scheitern gleich schlimm sind - womit könntest du besser leben? Es ist eine Grundsatzfrage und Grundsatzfragen sind, meiner Meinung nach, diplomatisch nur zu umschiffen. Beantworten kann man sie diplomatisch nicht. Aber wenn das die Antwort ist, die du uns geben willst, ist das völlig in Ordnung. Meine Frage - hast du dir noch eine weitere, eine andere geben?

    3. Wirklich? Tun wir all diese Dinge und lassen wir all diese Dinge nur, weil wir faktisch nicht anders können? Weil wir die Freiheit nicht haben, zu tun und zu lassen, was wir wollen oder nicht wollen?
    Dass das sicher eine Rolle spielt ... aber ich glaube, bevor wir an die Grenzen unserer Freiheit gelangen, stehen uns noch ganz andere Dinge im Weg.

    4. " Im Übrigen sind Reden und Handeln gar nicht so selten keine Gegensätze. Jemand, der mit Klugheit, Phantasie und Strukturiertheit, etwa zu einem komplexeren Problem zunächst eine Lösungsmöglichkeit entwirft, diese verbreitet, diskutiert, ggf. korrigiert und sich dann für deren Umsetzung engagiert einsetzt, der ist sehr wohl jemand, der nicht nur redet, sondern aktiv handelt. - Nicht jeder kann alles leisten, der eine hat diese Stärken, der andere jene."
    Unterschrieben!

    5. Und welche Arbeit wäre das?

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    1. 6. Du, mein Lieber, tust, woran du glaubst, und dir fällt es beinahe unmöglich schwer, dich mit dem zu arrangieren, das du tun müsstest, obwohl es gegen deinen Glauben verstößt. Das ist eine lobenswerte und manchmal eine schmerzhafte Angelegenheit.

      7. Können wir diese Frage jemals wirklich beantworten? Wie viel von unseren Entscheidungen ist unser freier Wille? Wie viel ist Produkt von Erfahrungen, von Zeitgeist, von Sozialisierung und dem persönlichen Umfeld? Wäre ich dieselbe, hätte ich die gleichen Entscheidungen getroffen, wäre ich in einer anderen Familie groß geworden, in einem anderen Land, in einer anderen Zeit? Mit anderen Freunden? Anderen Einflüssen? - Sicher nicht zu 100%. Aber zu wie vielen Prozent? Eine spannende Frage. Eine wichtige Frage, um immer wieder die Einflüsse dieser Fremdbestimmung zu überprüfen, denn viel zu oft malt diese Fremdbestimmung ein so eindeutig einseitiges Bild, dass es gut ist, mal ein paar Schritte zurückzugehen und das Große Ganze, zumindest aber ein größeres Stück des Ganzen in Augenschein zu nehmen. Dass es für dich eine schwierige Frage ist, glaube ich sofort.

      8. Ja, das wäre eine interessante Diskussion - welche Dinge sind richtig? Und welche Art, die Dinge zu tun, ist richtig? Gibt es ein allgemeingültiges Richtig? Kann es eines geben, wenn es nicht bestimmt ist? Und wer hätte die Möglichkeiten ein Richtig zu bestimmen, das in jeder erdenklichen Situation "richtig" wäre?

      9. Ich könnte jetzt kleinlich sein und sagen, dass das drei Ratschläge sind. Mir wird nämlich immer vorgehalten, dass ich mit meinen Schachtelsätzen niemand täuschen kann. Nur weil ich die deutsche Grammatik insofern beherrsche, als dass ich aus vier Sätzen auch einen machen könnte, wenn ich wollte, heißt das nicht, dass es nicht trotzdem vier Sätze bleiben.
      Aber ich lasse es mal.
      Es sind allesamt wichtige und gute Ratschläge, wenn auch nicht dieselben, die ich vergeben würde, wenn ich mich auf einen beschränken müsste.

      10. "und ich lebe sie offenkundig anders. Ich bemühe mich, sie auf meine Art sehr konsequent zu leben (was mir zweifellos nicht immer gelingt) und zu vertreten." Ja, deine Konsequenz übertrifft die der meisten Menschen. Da würde ich dir zustimmen.
      Sie macht dich zu dem, der du bist. Sie tut dir aber auch weh. Nur gibt es an jedem von uns diese Persönlichkeitsmerkmale - die, die uns ausmachen, ohne durchgehend gut für uns zu sein.

      11. Die Frage lautet aber nicht anders! Wieso dich nicht glücklich macht, was angeblich so viele andere glücklich macht, weiß ich inzwischen einigermaßen. Aber andersherum ist die Frage mindestens so spannend. Also, bekommen wir die Antwort auch noch?

      Liebe Grüße!

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    2. Hmmm, das freut mich, dass Dich die Fragen selbst so inspirieren. Und, ja, es sind schwierige, anspruchsvolle Fragen. -

      Du hast mit Deinen "feinen Antennen" sehr wohl bemerkt, wie schwer ich mich mit mancher dieser Fragen getan habe und, weil Du so konsequent und wissbegierig bist, wie ich Dich nun einmal kenne, lässt Du es nicht ganz auf meinen Antworten beruhen. - Aber das ist gut so, liebe Kira. Ich mag Dich dafür.

      So nehme ich bezogen auf einige der 11 Fragen, jene, zu denen Du nachgefragt hast, noch einmal Anlauf ...:

      zu 2. - " Aber wenn du jetzt zwei Fälle hättest, die mit Vorzeichen so ausgestattet sind, dass ihr Versäumnis und ihr Scheitern gleich schlimm sind - womit könntest du besser leben?"

      Ja, meine Antwort war "diplomatisch", und ja, sie umschifft damit in gewisser Weise den eigentlichen Kern.

      So zugespitzt, wie Du jetzt hier gefragt hast, lautet meine Antwort: ich könnte besser mit meinem Scheitern leben. - Ich will aber GANZ ehrlich sein: Obwohl ich das weiß, hätte ich doch nicht immer den Mut, das Vertrauen in mich, es zu versuchen. Das ist eines meiner großen Dilemmas.

      Schaffst Du es immer, es wenigstens zu versuchen?

      zu 3. - " aber ich glaube, bevor wir an die Grenzen unserer Freiheit gelangen, stehen uns noch ganz andere Dinge im Weg."

      Was meinst Du damit? - Was ich meinte, sind neben dem, was ich schrieb, und wovon ich sehr überzeugt bin, dass sie so sind und nicht anders sein können (das Freiheit immer nur relativ ist und sein kann, sind vor allem die vielen Sachzwänge, und es sind tatsächlich ZWÄNGE, denen wir gehorchen müssen.

      Wenn Du jetzt sagen würden, dass wir das doch gar nicht müssten, dann hättest Du in meinen Augen nur serh bedingt Recht. - Um das tatsächlich nicht zu müssen, so zu müssen, wie es allgegenwärtig ist, müssten wir entweder "aussteigen" oder ein anderes Gesellschaftssystem haben. - Aber auch in diesen beiden Fällen würde es mindestens wieder einige Sachzwänge geben. Andere, anders ausgeprägte wohl, aber eben auch Zwänge. Keines Menschen Leben ist uneingeschränkt frei.

      zu 5. - "Und welche Arbeit wäre das?" - Durchaus so etwas, wie ich es bislang gemacht habe und nun vortaussichtlich, langsam ab Oktober beginnend, neu tun werde. - Was nur bislang nicht gewähleistet war, hoffentlich aber künftig ausreichend gewährleistet ist (sein muss, damit ich nicht wieder strande), ist, das was ich so beschrieb: eine Arbeit, " die mich nicht erdrückt, die mir Freiräume lässt und Zeit und Gelegenheit fortwährend genügend Kraft und Motivation zu schöpfen und zu behalten.

      Wenn das garantiert wäre, würde ich nahezu jede Arbeit, die ich mir zutrauen würde, im sozialen Bereich dazu zählen.

      Für MICH persönlich wäre das in erster Linie die Definition einer solchen Arbeit. Erst in zweiter Linie würde ich eine Arbeit nennen, die weniger auf andere Menschen, weniger unmittelbar auf das Gemeinwohl ausgerichtet wäre, die mir einfach "nur" Freude macht. Auch so etwas gäbe es wohl. Aber es ist nicht meine erste Wahl, weil sich Glück für mich eben vor allem eine soziale und gesellschaftsorientierte Dimension hat.

      zu 9. - "Ich könnte jetzt kleinlich sein und sagen, dass das drei Ratschläge sind. Mir wird nämlich immer vorgehalten, dass ich mit meinen Schachtelsätzen niemand täuschen kann."

      Jetzt musste ich schmunzeln. Hab' mich wieder erkannt, was die Schachtelsätze angeht!! *yes* Und, klar, DU lässt Dich nicht "täuschen"! -

      Aber das war auch nicht meine Absicht. Mir ist es freilich sehr schwer gefallen, meinen Rat kürzer, prägnanter, in einer "Aufforderung" zu formulieren. Ich habe nun hin und her überlegt, aber ich finde keine andere Formulierung, die mir genug wäre, die das auszudrücken vermöchte, was ich doch UNBEDINGT sagen möchte.

      Ich bin sehr gespannt auf Deine Antwort auf diese Frage!

      ... weiteres folgt: ...

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    3. zu 11. - Du hast mich (natürlich) schon wieder "erwischt". "Aber andersherum ist die Frage mindestens so spannend. Also, bekommen wir die Antwort auch noch?"

      Andersherum ist die Frage nicht nur spannend(er), sondern vor allem (für mich) noch viel schwieriger zu beantworten als jene, die ich daraus gebastelt habe.

      Also noch einmal die eigentliche Frage:

      "Woran liegt es, dass Dinge, die Dich glücklich machen nicht auch alle anderen glücklich machen?"

      Ich weiß es nicht wirklich, ich vermag lediglich, insoweit zu vermuten.

      Es kann auch hier an meinem Verständnis von Glück liegen. An dem, was mir besonders wichtig, besonders wertvoll ist. Daran, dass ich in mir ein anderes, sehr spezielles und spezifisiertes Wertesystem trage und meine Träume sich womöglich recht stark von denen vieler anderer Menschen unterscheiden. -

      Daran, dass ich scheinbar gemeinhin selbstverständliche Dinge, nicht als selbstverständlich annehme, meine Emotionen, für das Besondere jedes "Selbstverständlichen" sehr stark sind und bleiben, ich jenes Besondere sehr sensibel wahrnehme, und zwar nicht nur einmalig, sondern fortgesetzt. Es nutzt sich für mich nicht ab. (Das ist auch der Grund, weshalb ich nicht beständig "Neues", "Anderes", "Beseres", brauche)

      Ja, ich glaube, das sind zumindest wichtige Aspekte, die Frage, so wie sie ist, aus mir heraus zu beantworten.

      *

      Ich habe nun zwar auf alle Fragen beantwortet, auch jetzt, nach Deinem sehr schönen, anregenden und hilfreichen Kommentar, noch einmal intensiv über sie und meine Antworten nachgedacht. Aber ich spüre jetzt schon, dass ich mit diesen Fragen keinesfalls schon "fertig" bin.

      Das liegt an dem, was Du so treffend formuliert hast: "Es sind so große Fragen. Wichtige Fragen. Fragen, über die nachgedacht sein will."

      Dass Du es nicht nur so sehen, sondern es Dich anregen, Dir Anreiz lebst intensiv nachzudenken sein würde, das hat mich nicht überrascht. Aber es hat mich so sehr gefreut, dass Du es mit Deinen Worten und vor allem mit Deiner Reaktion auf meine Antwortversuche bestätigt hast.

      Wenn ich jetzt schreibe, dass ich mich darüber, über genau diese Art von Dir DU zu sein so sehr freue, dass ich Dich dafür liebe, dann wirst Du es nicht falsch verstehen. - Menschen, die sich die Zeit nehmen und die es für sich und generell für so wichtig erachten, so nachzudenken und so Gespräche und Gedankenaustausch zu führen, wie Du das tust, die sind für mich so besonders, dass ein anderes Attribut einfach nicht treffend genug wäre.

      Aufrichtigste und nur sehr schöne Grüße an Dich, liebe Kira!

      (P.S.: Es ist ja doof, dass hier bei Blospot die Anzahl der zeichen pro Kommentar beschränkt ist. Wie soll man da richtig miteinander diskutieren können? ...)

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